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Tipps zum richtigen Entkalken von Kaffeeautomaten

Kaffeeautomaten Entkalken - aber richtig!

  • die häufigste Ursache von Störungen an Kaffee-Automaten (Vollautomaten und Siebträger-Espressomaschinen) ist: eine Verstopfung im Wassersystem durck KALK!
  • um solchen Verstopfungen durch Kalk vorzubeugen empfehlen die Hersteller verschiedene Entkalker, welche am Markt erhältlich sind
  • Entkalker wird häufig als Tabletten oder auch FLÜSSIG angeboten (selten auch als Pulver)

 

Wie ist das mit der Wasserhärte?

Das Leitungswasser, welches für Kaffeeautomaten benutzt wird, ist immer kalkhaltig. Abhängig vom Wohnort ist "weiches" oder "hartes" Leitungswasser möglich - also ein niedriger oder hoher Kalkanteil im Wasser.

An den meisten Kaffee-Automaten muss die Wasserhärte über das Menü eingestellt werden.

Hinweis: Unterlässt der Benutzer dies - ist es möglich, dass ein Hersteller eine Garantie-Leistung ablehnt, weil die falsche Wasserhärte eingestellt war!

Welche Wasserhärte das Leitungswasser hat, ist bei den Stadtwerken (Versorger) in Erfahrung zu bringen.

Ist der Härtegrad am Gerät eingestellt, berechnet die Elektronik die Intervalle nach denen das Gerät entkalkt werden muss und zeigt dies bei Fälligkeit auf dem Display oder mit LED an.

 

Häufigster Fehler beim Entkalken - zu sparsam mit dem Entkalkungsmittel!

Entkalker ist teuer - also kann ein bisschen sparen ja nicht schaden, oder? Falsch gedacht! Hier spart man an der falschen Stelle. Im Gegenteil - wir haben die Erfahrung gemacht, dass "großzügiges Dosieren des Entkalkungsmittels" bessere Ergebnisse erzielt.

Ganz wichtig - die richtige Dosierung. Manche Hersteller bringen auf Ihren Wassertanks eine Markierung bei 0,5l Füllstand an. In 0,5l Wasser soll (laut Heresteller) 1 Entkalkungstablette aufgelöst werden. Wir empfehlen 2 Tabletten auf 0,5l Wasser.

Bei Flüssig-Entkalker empfehlen wir  auf 0,5l Wasser 0,1l Entkalkerflüssigkeit (5:1)

Tipp: Eine Entkalkungstablette löst sich besser und vollständig auf wenn man WARMES Wasser in den Tank gibt! 

Benutzt man billige "No-Name" Entkalkungstabletten, die man für kleines Geld im Internet gekauft hat, KANN es vorkommen, dass diese sich "fertigungsbedingt" nicht vollständig auflösen. Eine Verstopfung ist dann eigentlich schon vorprogrammiert. Verzichten Sie daher auf billige "No-Name" Enkalkungstabletten. Lösen Sie Tabletten immer in warmen Wasser auf.

Diese Gefahr besteht nicht, bei Verwendung eines Flüssig-Entkalkers für Kaffee-Automaten. Diese sind heutzutage meistens auf Basis von Amidosulfonsäure und daher schonend für das Heizelement, sei es aus Aluminium oder aus Edelstahl (gemeint sind die wasserführenden Bauteile). ALLE Heizelemente haben aussen einen Aluminium-Block zur Speicherung der Hitze.

Tabu sind selbstverständlich Kalklöser für den Sanitär-Bereich! Diese sind giftig und haben Inhaltsstoffe die den Kaffee ungeniessbar machen!

 

Intensiv-Entkalkung

Leidet das Gerät an einer massiven Verstopfung (Pumpgeräusch wird ganz leise, es kommt kein Kaffee heraus) - dann kann eine Intensiv-Entkalkung versucht werden, bevor man das Gerät zum teuren Kundendienst gibt.

Intensiv-Entkalkung: 250ml Flüssig-Entkalker PUR in den Wassertank geben. Entkalkungsprogramm laut Bedienungsanleitung starten. Nach 1 - 2 Pumpintervallen den Netzstecker ziehen. Entkalker im Gerät einwirken lassen - gerne auch über Nacht.

Gerät wieder einstecken. Entkalkungsprogramm erneut starten - möglicherweise hat sich, durch das intensive Einwirken des Entkalkers die Verstopfung aufgelöst. Ist immer noch kein Kaffee-Bezug möglich, muss das Gerät wohl oder übel zum Kundendienst.

 

Stilles Mineralwasser anstatt Leitungswasser? - Vorsicht!

Das kann man machen - ABER - bitte hier auf den Calciumgehalt des Wassers schauen! Ein hoher Calciumgehalt = hoher Kalkgehalt im Wasser. 

Der Name „Calcium“ leitet sich vom lateinischen calx ab. So bezeichneten die Römer Kalkstein, Kreide und daraus hergestellten Mörtel (Quelle: Wikipedia.de)

Wenn ein stilles Wasser mit hohem Calcium-Gehalt verwendet wird, so ist dies kontra-produktiv. Die Garät wird eher noch schneller verkalkt!

 

Zitronensäure ist billig und funktioniert genauso gut! - Stimmt das?

Zitronensäure ist sehr wirksam gegen Kalk - das ist richtig! ABER - es greift auch Aluminium an. Hat man nun einen Kaffee-Automaten mit einem Aluminium-Boiler, so ist Zitronensäure die denkbar schlechteste Wahl als Entkalkungsmittel

Zudem kommt wieder das Problem: Zitronensäure wird oft falsch angewendet! Ein paar Löffel in den Wassertank, kaltes Wasser dazu, umrühren und los geht's - FALSCH!

Denn gerade bei der Zitronensäure ist es wichtig, dass dieses Pulver im WARMEN Wasser 100%ig aufgelöst wird, bevor man es in den Wassertank gibt. Eine Verstopfung ist sonst zwangsläufig die Folge.

 

Ich benutze Wasserfilter-Patronen - darum muss ich mein Gerät NIE entkalken!

Das stimmt so nicht! Richtig ist - Wasserfilterpatronen sind sehr wirksam gegen Kalk, da das Granulat welches sich in den Patronen befindet, den Kalk bindet und er so erst gar nicht in den Wasserkreislauf des Apparates gelangen kann. ABER - die Filter sind irgendwann gesättigt und binden dann keinen Kalk mehr. Je nach Wasserhärte früher oder später. Werden diese Filter nun nicht rechtzeitig gewechselt (was in der Praxis sehr oft der Fall ist) dann gelangt der Kalk natürlich ungehindert in den Wasserkreislauf des Apparates. Darum sollten auch Kaffee-Automaten, bei denen Wasserfilter benutzt werden, trotzdem hin und wieder entkalkt werden. Wir empfehlen 2 - 3 Mal pro Jahr. Selbstverständlich sollte die Filterpatrone beim Entkalken aus dem Wassertank entnommen werden! 

Auch bei der Verwendung von Trinkwasser-Vorfilter Systemen ist zu berücksichtigen, dass die Filterfunktion irgendwann erschöpft ist und die Kartusche rechtzeitig erneuert werden muss.

Viele Geräte zeigen die Notwendigkeit zum Entkalken NICHT an, wenn ein Wasserfilter benutzt wird - d.h. die Aufforderung zum Entkalken erscheint im Display nie! Darum muss das Entkalkungsprogramm manuell gestartet werden (siehe Gebrauchsanleitung).

 

Entkalkungsprogramm - Brüheinheit bleibt unberührt

Die Brüheinheit ist das Kernstück des Kaffee-Vollautomaten. In Ihr werden Kaffeepulver und heisses Wasser unter Druck zusammengeführt - dabei entsteht leckerer frisch gebrühter Kaffee oder Espresso idealerweise mit einer schönen Crema.

Brüheinheiten haben verschiedene Bauformen und sind ziemlich komplex. Bei manchen Brüheinheiten ist es durchaus möglich, dass sich eine Kalk-Verstopfung bzw. eine "Entkalkungsmittel-Rückstands-Verstopfung" ergibt. Leider ist es bauartbedingt nicht möglich, durch einen Entkalkungsvorgang an diese Stellen mit Entkalkungsmittel hinzukommen! Warum? Weil die Elektronik eines Kaffee-Vollautomaten so programmiert ist, dass der Entkalkungsvorgang IMMER nur über die Wassser-/Dampfdüse und (sofern vorhanden) über das Drainage-Ventil (in die Wasserauffangschale) abläuft. Das heißt: beim Entkalken wird niemals aus dem Kaffeeauslauf an der Front des Gerätes Entkalkerflüssigkeit auslaufen! Und warum hat man das so konstruiert? Weil - das Entkalkungsmittel die O-Ringe der Brühkolben angreifen kann - weil das Entkalkungsmittel Rückstände hinterlassen kann, welchen die Qualität des Kaffees nachhaltig negativ beeinträchtigen (z.B. keine Crema mehr, säuerlicher Geschmack etc..)

Im Anhang folgen Fotos von verkalkten Bauteilen einer Brüheinheit und von einem verstopften Schlauch:

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Heizpatrone AEG / Jura / Krups mit Lochfraß (durch Verwendung von Enkalkungsmitteln mit hohem Zitronensäure-Anteil):

 

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aeg-jura-krups-heizpatrone-mit-lochfrass_005

In solchen Fällen hilft nur noch der Griff zum Werkzeugkasten oder der Gang zum Kundendienst.

 

Und wie ist das mit dem Reinigungs-Programm? Was ist denn überhaupt der Unterschied zwischen Reinigen und Entkalken?

 

Reinigungsprogramm 

Hier wird der Anwender aufgefordert, die Reinigungstablette in den Pulverkaffee-Schacht des Automaten einzuwerfen. Durch diesen Schacht fällt die Tablette direkt in die Brühkammer der Brüheinheit. Im weiteren Verlauf des Programms wird die Brüheinheit geschlossen, heißes Wasser wird von der Pumpe über die Heizung in die Brühkammer gepumpt. Nun löst sich die Tablette unter dem hohen Druck rasch auf und die enthaltenen Wirkstoffe tun ihre Arbeit. Nämlich: Sie reinigen die Brühkammer, das Brühsieb, das Crema-Ventil und zu guter letzt auch den Kaffee-Auslauf von Kaffee-Fett und Kaffee-Rückständen. Das Reinigungsprogramm dauert in der Regel ca. 15 20 Minuten. Nach einem Spülvorgang ist der Automat wieder bereit für Ihren Kaffee-Genuß. Beim Reinigungsprogramm wird also ausschließlich die Brüheinheit und der Kaffee-Auslauf gereinigt! Wichtig: Niemals die Reinigungstablette in den Wassertank geben. Der Automat ist hinterher mit ziemlicher Sicherheit defekt, weil sich Verstopfungen bilden können!

 

Entkalkungsprogramm:

Der Anwender wird aufgefordert, das Entkalkungsmittel (flüssig oder in Tablettenform) in den WASSERTANK zu geben. Bei der Tablettenform ist darauf zu achten, dass sich die Tabletten vollständig aufgelöst haben, bevor das Programm weiter ausgeführt wird. Außerdem ist auf die richtige Wassermenge zu achten. Zuviel Wasser macht das Entkalkungsmittel schlichtweg unwirksam! Meistens genügen 500 ml Wasser!

Ein wesentlicher Unterschied beim Entkalken ist, dass die Heizung des Gerätes NICHT eingeschaltet wird. Es wird also KALT entkalkt! Die Flüssigkeit gelangt vom Wassertank über die Pumpe in die Heizung (Thermoblock) und von dort über das Dampfventil bzw. das Drainageventil in ein Auffanggefäß oder in die Tropfschale. Die Flüssigkeit gelangt NICHT in die Brühkammer, Crema-Ventil oder in den Kaffeeauslauf. Und das ist auch so beabsichtigt. Denn dort kann die aggressive Entkalkungslösung allerhand Schaden anrichten!!

Billig-Entkalker oder Universal-Entkalker sind oft auf Zitronensäure-Basis hergestellt. Einige Kaffee-Vollautomaten haben Heizblöcke, Heizpatronen und Thermblöcke aus Aluminium, andere wiederum aus Edelstahl. Wichtig zu wissen ist, das ein Entkalker auf Zitronensäurebasis (regelmäßig angewendet) dem Heizelement schadet. Denn Zitronensäure greift Aluminium an!

Deswegen empfehlen wir unseren AEG Premium-Entkalker EFC4-2. Die Zusammenstellung des Entkalkers ist ausgewogen und enthält Amidosulfon-Säure, welche sich ausgezeichnet mit Aluminium verträgt!! Link zum Produkt:  Hier klicken

Als Reinigungstabletten bieten wir das Produkt "TCF" von AEG an - Hier klicken